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TUNING der AMS-MOTOREN

Wer seine AMS-Fahrzeuge nicht nur in der Vitrine aufbewahrt, sondern gelegentlich ein paar Runden damit Rennen fährt, hat bestimmt gemerkt, daß die Fahrzeuge trotz gleicher Motoren zum Teil sehr unterschiedliche Leistung bringen.

Manche Fahrzeuge laufen bei halb durchgedrücktem Regler gerade erst an, andere Autos dagegen fliegen bei der gleichen Reglerstellung schon mit hoher Geschwindigkeit aus der Bahn.

Teilweise scheint dieses Verhalten an einer bei industriell gefertigten Massenprodukten häufig anzutreffenden "Serienstreuung" zu liegen, d.h. Toleranzen (z.B. im Lagerspiel, leicht unterschiedliche Güten bei den Magneten oder den Kohlen etc.) lassen auch mehrere fabrikneue Autos gleicher Bauart unterschiedlich schnell laufen. Allerdings kann man fast alle Motoren zu guter Leistung bringen, wenn man bestimmte Stellen reinigt, einstellt und damit optimiert.

Allgemein:

Zunächst sollten die Chassis in sämtliche Einzelteile zerlegt werden, wie in den Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf dieser CD beschrieben. Alle Teile werden danach sorgfältig gereinigt, dabei entfernt man besonders Fusseln an den (ausgebauten) Achsen, sowie Metallstaub (=Abrieb von den Stromschienen), welcher sich bevorzugt bei Flachankermotoren an den Magneten ansiedelt. Zum Reinigen hat sich Feuerzeugbenzin bestens bewährt, dem Kunststoff scheint dies nicht zu schaden.

Kollektor:

Ganz besonders gründlich müssen die Kollektorflächen an den Ankern gesäubert werden, das sind die in den beiden Bildern markierten Stellen:

Anker Blockmotor Ankerplatte Flachankermotor

Wenn die Kollektoren schön blank sind, ist die Stromübertragung durch die Kohlen besser, und die Leistung des Motors steigt damit auch. Das Problem ist nur, daß die Kollektorflächen leider recht schnell wieder verschmutzen, weil der unvermeidliche Abrieb der Kohlen sich darauf ablagert.

(Als Gegenmaßnahme lässt sich leider nicht allzuviel tun. Wenn man die Kanten der Teilflächen ganz vorsichtig mit einem Gummi-Polierkopf, wie er als Zubehör zu Mini-Bohrmaschinen oder zahntechnischem Bedarf angeboten wird, etwas bricht, so daß der Übergang zwischen den einzelnen Segmenten glatter wird, läßt sich der Kohlenabrieb etwas minimieren. Dies gilt auch für die Teilflächenübergänge am Blockmotorkollektor.)

Vor dem weiteren Zusammenbau werden die Lagerstellen des Kollektors (beim Blockmotor beide, beim Flachankermotor nur die obere, wo das kleine Zahnrad aufgepresst ist) leicht geölt.

Bei "quietschenden" Flachankermotoren ist ebenso der oberen Lagerstelle (Sinterbuchse) ein Tropfen Öl zu spendieren.

Weitere Lagerstellen:

Beim Zusammenbau wird darauf geachtet, das sämtliche Lagerstellen leichtgängig sind. Beim Flachankermotor ist dabei besonders die hintere Getriebeeinheit zu überprüfen. Bei eingesetzter Ankerplatte wird ohne eingesetztes Zwischenzahnrad die Leichtgängigkeit des Kronradgetriebes der Hinterachse getestet. Wenn dort etwas schwergängig oder hakelig läuft, sollte die Zentrierung des Achszahnrads durch hinein- bzw. herausdrücken der Felgen korrigiert werden. Bei richtig eingestellten Felgen läuft das Kronrad mit ein wenig Seitenspiel in seiner Aussparung, ohne zu hakeln oder zu blockieren. (sh. nächstes Bild)

Hinterachse Flachankermotor

Auch an dem im Bild in der Mitte oben erkennbaren Zahnradpaar (unten Messing- oben Stahlzahnrad) kann man bei Bedarf etwas Spiel einstellen, falls sich dieses nicht leicht drehen läßt. Dazu hebelt man vorsichtig das obere Stahlzahnrad mit einem ganz flachen, dünnen Schraubendreher nach oben. Hier ist auch ein kleiner Tropfen Öl angebracht, gleichwohl eine Messingbuchse als Lager eingesetzt ist.

Gleichrichter:

Die als Gleichrichter eingesetzten Selenplättchen sind auch oft Schuld daran, wenn ein Motor nicht sanft anläuft, sondern ab einer bestimmten Reglerstellung losschießt. Durch Überlastung, Alterung etc. sind diese Selenplättchen oft "faul", und lassen auch in Durchgangsrichtung den Strom erst ab einer bestimmten Schwellspannung fließen, was zu oben angegebenem Effekt führt. Wer Rennen fährt, und nicht auf Originalität bedacht ist, kann bei sämtlichen Motoren die Gleichrichterplättchen unbesorgt entfernen, die Konstruktionen sind bei allen Chassis derart ausgeführt, daß die Kontakte nach Entfernen des Plättchens den Strom direkt weiterleiten. Voraussetzung ist natürlich Gleichstrombetrieb, was bei Rennen normalerweise der Fall ist. Auch das probeweise Entfernen ist hilfreich, wenn man einem "bockigen" Motor auf den Grund gehen will...

Schleifer:

Das nur ordentliche, d.h. blanke, nicht mit "Spurrillen" versehene Schleifer montiert werden, versteht sich von selbst. Der Federdruck stimmt immer optimal, wenn nicht an der Schleiferfeder manipuliert wurde. Bei verbogener oder überdehnter Feder ist diese auszutauschen!

Reifen:

Auch gute Reifen sind sehr wichtig, die schmal dimensionierten "Reifchen" der AMS-Autos bringen die Leistung (besonders beim Flachankermotor) nur schwer auf die "Straße", und sobald die Reifen auch nur ein klein wenig ausgehärtet sind, wird dieses Problem immer schlimmer, besonders natürlich bei den Hinterreifen. Wer noch genug gute Reifen hat, sollte allerdings auch vorne neuwertige, weiche Reifen zum Fahren aufziehen, das ganze Auto läuft dann ruhiger und "weicher".

Die ausgehärteten Reifen sollte man übrigens nicht wegwerfen, sondern den hellfarbigen Autos aufziehen, wenn diese längere Zeit in Vitrinen o.ä. aufgestellt werden. Bei vielen hellen Karosserien älterer AMS-Autos sind nämlich um die Radkästen herum hässliche braune Verfärbungen zu sehen. Diese stammen vom Weichmacher, der im Reifengummi enthalten ist. Wer diese Verfärbungen mit ein wenig Polierpaste und viel Geduld fast restlos auspoliert hat, möchte natürlich nicht wieder neue Flecken riskieren.....Wenn man den "Standmodellen" deshalb die alten, ausgehärtete Reifen aufzieht, ist nicht mit weiteren Verfärbungen zu rechnen...

Soweit zum "Tuning". Eigentlich sind die kostbaren AMS-Autos ja zu Schade zum Rennen fahren, aber wenn ich mir die heutigen HO-Racer (=Magnetmonster) so anschaue, bin ich doch der Meinung, daß nichts ein schöneres Bild auf der AMS-Strecke abgibt als ein echtes, altes Original...

Im Großen und Ganzen läßt sich sagen, daß es bei den Modell-Rennautos wie bei den "Echten" ist, nämlich, daß nach jedem größeren Rennen die empfindliche Technik ordentlich gewartet werden sollte!

Und welcher AMS-Freund macht dies nicht gerne....

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